Reihe: Der ptv Sachsen stellt sich vor

Unsere Soziotherapie in den Landkreisen Bautzen und Görlitz stellt sich vor.

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Heute stellen unsere Kolleg*innen aus den Landkreisen Bautzen und Zittau ihre ambulante Arbeit in der Soziotherapie und den Zusätzlichen Betreuungs- und Entlastungsleistungen vor. Was genau macht den Bereich aus?

Was sind die Aufgaben in eurem Bereich?
In den Landkreisen Bautzen und Görlitz versorgen wir mit einem kleinen Team ambulant Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Die Arbeit erstreckt sich über die gesamten Landkreise. In beiden Landkreisen bieten wir die ambulante Soziotherapie an, im Bereich Kamenz kommen noch die Zusätzlichen Betreuungs- und Entlastungsleistungen hinzu.

Die Ambulante Soziotherapie ist eine Unterstützung für Menschen in schweren Phasen ihrer psychischen Erkrankung. Sozialarbeiter*innen oder Fachpflegekräfte mit langjähriger Berufserfahrung begleiten sie bis zu 120 Stunden in einem Zeitraum von drei Jahren kontinuierlich und planen gemeinsam mit ihnen Facharztbesuche, persönliche Unterstützungsangebote und ärztlich verordnete Leistungen. Ziel ist eine psychische Stabilität, soziale Integration und die Vermeidung oder Verkürzung von Krankenhausaufenthalten. Wir arbeiten dabei eng mit anderen Unterstützer*innen zusammen und beziehen, wenn möglich und gewünscht, ihre Angehörigen ein. Die Begleitung erfolgt in der Wohnung oder an einem anderen Ort.

Die Zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen (ZBL) sind eine Alltagsunterstützung für Menschen mit einem Pflegegrad und in der Regel dauerhaft möglich. Inhalt und Ort sind dabei frei wählbar. Wir unterstützen bei haushaltnahen Dienstleistungen, wie hauswirtschaftlichen Tätigkeiten oder bei Einkäufen und begleiten zu Freizeitaktivitäten, Arztterminen oder führen entlastende Gespräche. Der Dienst ist spezialisiert auf Menschen mit psychischen Erkrankungen, aber auch die Begleitung von Menschen mit Demenzerkrankungen, Senior*innen oder Kindern ist möglich.

Welche Werte lebt ihr dabei?
In erster Linie werden die Werte wie im Leitbild des ptv Sachsen vertreten, wir unterstützen als Integration und Inklusion, ermöglichen Teilhabe und Teilgabe. Dabei steht die Menschenwürde eines jeden Einzelnen immer im Mittelpunkt. Es wird Hilfe zur Selbsthilfe durchgeführt.

Was ist euer Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen vergleichbaren Einrichtungen/ Angeboten? Besonders ist die Zusammenarbeit im Team über drei Standorte in zwei Landkreisen. Im Team sind Mitarbeiter*innen mit langjähriger Erfahrung und unterschiedlichen Qualifikationen.

Was war der Anlass für die Gründung des Bereichs?
Es gab einen spürbaren Bedarf bei Klient*innen mit chronisch psychischen Erkrankungen nach einer intensiven Begleitung im ländlichen Raum. Durch die Arbeit der Soziotherapie wurden wir dann auf den Bedarf und die Möglichkeiten der ZBL aufmerksam, sodass wir die punktuell auch mit anbieten.

Wie hat sich der Bereich seitdem entwickelt?
Der Start war 2015 in Zittau mit einer Mitarbeiterin. Heute sind wir auch in Bautzen und Kamenz präsent, insgesamt mit fünf Mitarbeitenden für den Bereich Soziotherapie und einer Mitarbeiterin für ZBL.

Was waren Meilensteine in den vergangenen Jahren?
Mit der Eröffnung der Büros in Bautzen (2019) und Kamenz (2020) haben wir die Arbeit deutlich ausbauen können. Das Team ist gewachsen, sodass wir mittlerweile deutlich mehr Klient*innen versorgen können als zu Beginn.

Gibt es persönliche Geschichten, die einen Einblick in die Arbeit eures Bereichs geben?
Eine Künstlerin aus der Oberlausitz, welche sich Anfang des Jahres in einer akuten Krise befand, wird durch uns im Rahmen der ambulanten Soziotherapie begleitet.
Zu unserer Freude stellt sie uns im Rahmen des Jubiläums einige ihrer Kunstwerke und lyrische Gedichte zur Verfügung. Hier finden Sie ihre beiden Texte “Realitätsquerulant” und “Verstand“.
Im Hinblick auf die spätere Berufswahl und in Anbetracht der leider immer noch vorherrschenden Stigmatisierung von Menschen in seelischen Krisen wird in diesem Fall die Anonymität bevorzugt.
Sofern jedoch Kontakt zur Künstlerin gewünscht wird und Sie Interesse an ihren Kunstwerken haben, kann dieser gern durch uns als ptv Sachsen hergestellt werden.

Wie geht es weiter? Wie sieht der Blick in die Zukunft aus?
Die Soziotherapie soll an allen drei Standorten ausgebaut werden, um dem hohen Bedarf gerecht zu werden. Für eine effiziente Arbeit wird eine noch bessere Verzahnung mit den gemeindepsychiatrischen Angeboten, den Kliniken, Fach- und Hausärzt*innen sowie Psychotherapeut*innen angestrebt.

Das Angebot der Soziotherapie soll möglichst flächendeckend in den Landkreisen Bautzen und Görlitz für Klient*innen zur Verfügung stehen. Gerade in den ländlichen Bereichen gibt es teilweise noch Versorgungslücken, die geschlossen werden sollen.

Wie würdet ihr eure Arbeit in einem Satz zusammenfassen?
Für die betroffenen Bürger und Bürgerinnen sind beide Angebote von hoher Bedeutung für die seelische Stabilität und gesellschaftliche Teilhabe.

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