Reihe: Der ptv Sachsen stellt sich vor

Unsere Dresdner Sozialtherapeutische Tagesstätte stellt sich vor

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Unsere Sozialtherapeutische Tagesstätte in Dresden ist bereits über 20 Jahre alt. Heute stellen die Kolleg*innen ihren Bereich etwas genauer vor:

Was sind die Aufgaben in eurem Bereich?
Die Sozialtherapeutische Tagesstätte ist ein verbindliches Angebot für täglich bis zu 18 Klient*innen mit chronischen, psychischen Erkrankungen. In unserer Einrichtung finden sie, eingebunden in einen festen Vertrag mit dem ptv Sachsen, über einen längeren Zeitraum ein strukturiertes modulares Tages- und Wochenprogramm mit verschiedenen Angeboten vor, dass möglichst individuell auf die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Ziele der einzelnen Person abgestimmt ist. Teil des Konzeptes sind auch regelmäßige Ausflüge, in welchen sich die Klient*innen in unbekannte Umgebung wagen und die Möglichkeiten bekommen, vorhandene Unsicherheiten und Ängste zu überwinden. Diese dienen der Förderung der sozialen Teilhabe, trotz psychischer Erkrankung.

Welche Philosophie/ Werte vertretet ihr bei eurer Arbeit?
Im Rahmen unserer Arbeit ist uns der enge, persönliche, offene und humorvolle Kontakt mit allen Klient*innen besonders wichtig. So suchen wir auch im Alltag immer wieder Möglichkeiten, um unsere Klient*innen aktiv in Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen. Dieser Ansatz reicht von einer gemeinsamer Planung der Wochenaktivitäten, Ausflüge oder Urlaubsreisen bis hin zur Beteiligung an Bewerbungsverfahren bei der Besetzung von Personalstellen in der Sozialtherapeutischen Tagessätte. Ziel ist die die Stärkung von zentralen Selbstwirksamkeitserfahrungen.

Was ist das Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen vergleichbaren Einrichtungen/ Angeboten?
Das Alleinstellungsmerkmal unseres Bereiches liegt in der Verbindlichkeit der tagesstrukturierenden Angebote sowie der Arbeit in einer festen Gruppe. Das Angebot wir durch Einzelgespräche, Netzwerksarbeit und individuelle Hilfeplanung ergänzt.

Was war der Anlass für die Gründung des Bereichs/ der Einrichtung? Wie hat sich der Bereich/ die Einrichtung seitdem entwickelt?
Seit 1990 ist die psychiatrische Versorgung im Freistaat Sachsen in stetiger Wandlung begriffen. Reformen im stationären und ambulanten psychiatrischen Bereich erforderten in gleichem Maße den Aufbau von gemeindepsychiatrischen Angeboten, um den betroffen Menschen ein System von aufeinander abgestimmten Hilfen anzubieten. Vielfältige Initiativen freier Träger, der Kommunen und des Landes zielten darauf ab, die Versorgung psychisch erkrankter Menschen auf ein menschenwürdiges Niveau zu heben und ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Nach dem ersten „Sächsischen Landespsychiatrieplan 1993“ sind Tagesstätten Einrichtungen, die der Tagesstrukturierung und der Bewältigung lebenspraktischer Tätigkeiten dienen. Anders als offene ambulante Angebote bieten sie einer festen Gruppe chronisch psychisch erkrankten Menschen ein verbindliches Rahmenprogramm an den Wochentagen für jeweils mindestens sechs Stunden an.

Wichtig für die Wahrnehmung und Annahme von tagesstrukturierenden Angeboten durch diese Menschen ist die Gemeindenähe.

Die Tagesstätte in Dresden wurde 1998 auf der Blasewitzer Straße eröffnet. Im Jahr 2000 zog sie in neue Räume auf der Wormser Straße im Dresdner Stadtteil Striesen. Nach einem Leitungswechsel im Jahr 2015 wurden die Räume gemeinschaftlich umgestaltet und renoviert.

Unser Alltag orientiert sich an unserem modularen Wochenplan, welcher in den letzten Jahren immer wieder ergänzt, angepasst und erweitert wurde, um den jeweils aktuellen Bedarfen der Klient*innen gerecht zu werden. Seit Gründung der Tagesstätte wurden über 150 Klient*innen ein Stück auf ihrem Lebensweg begleitet.

Gemeinsam gestalten wir unsere Tage mit unterschiedlichsten Modulen aus dem Bereichen Kognitives Training, Bewegung, Psychoedukation, Alltagstraining, Kommunikation und Freizeitgestaltung.

Was waren die Höhepunkte in den vergangenen Jahren?
Unsere Klient*innen erlebten immer wieder die gemeinsamen Urlaubsfahrten als Höhepunkt. So reisten die Gruppen beispielsweise an die Ostsee, nach Mohorn oder in den Spreewald. Auch besondere Ausflüge wie eine Alpakawanderung, Wanderungen in die Sächsische Schweiz, den Rabenauer Grund oder die Edmundsklamm in der Böhmischen Schweiz blieben uns allen noch lange positiv im Gedächtnis. Derartige Auszeiten vom Alltag geben unseren Klient*innen oft neue Energie und offenbaren neue individuelle Ressourcen.

Persönliches
Einen ganz persönlichen Einblick in die Tagesstätte bietet das Gedicht “Wenn die Flügel zu fliegen beginnen” von Magdalena Clausen, einer ehemaligen Klientin.

Was sind die Visionen/ Ziele für die nächste Zeit?

Einbindung unseres bedarfsgerechten Angebotes und unserer umfassenden Erfahrungen in die Systematik des Bundesteilhabegesetzes
Modernisierung unserer Räume und der Ausstattung.
Verlässlicher Ansprechpartner für Menschen mit psychischen Erkrankungen sein und weiterhin eine an fachlichen Standards orientierte, gute, kontinuierliche, moderne und flexible Arbeit leisten

Zusammenfassung der Arbeit in einem Satz:
Die Sozialtherapeutische Tagesstätte ermöglicht einen Raum, der persönliches Erleben, Entwicklung, Entdeckung, Erfahrungen, Kontakte und Stabilisierung ermöglicht und fördert.

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